Der Klimawandel wirkt sich auf die Gefahrstoffproblematik direkt aus, z. B. durch stärkere Verdunstung von gefährlichen Flüssigkeiten und erhöhte Brandgefahren bei hohen Temperaturen. Der Diplomchemiker und wissenschaftliche Leiter des Fachbereichs „Gefahrstoffe und Biostoffe“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Dr. Rolf Packroff stellt in den Mittelpunkt seines Vortrages jedoch die indirekten Auswirkungen, die sich aus den Anstrengungen zum Klimaschutz ergeben.
Hier sind innovative Materialien, Chemikalien und Produkte gefordert, die ein sicheres und nachhaltiges Design aufweisen. Dies ist manchmal mit Zielkonflikten verbunden, da hier auch chemische Stoffe mit Gefahreneigenschaften zum Einsatz kommen. Hierzu zählen beispielsweise die stark kanzerogenen Cobaltverbindungen, die in großen Mengen in E-Autobatterien verbaut werden. Darauf ist dann vor allem beim Recycling zu achten, um Menschen bei der Arbeit nicht zu gefährden. Ein weiteres Beispiel ist Borax, das aus Brandschutzgründen in den neunziger Jahren in Cellulose- und Schafwolldämmmaterialien eingesetzt wurde und inzwischen aufgrund seiner fortpflanzungsgefährdenden Eigenschaften zu den „Stoffen mit besonderer Besorgnis“ zählt.
In der Kreislaufwirtschaft stellt sich die Herausforderung, gefährliche Stoffe sorgfältig zu identifizieren und Arbeitsverfahren sicher zu gestalten. Durch Urban Mining sollen kritische Rohstoffe auch aus alten Baumaterialien, Deponien und Abfällen zurückgewonnen werden. Hierbei kommen sogar längst verbotene Gefahrstoffe, wie z. B. Asbest, wieder ans Tageslicht.
Der Vortrag erläutert anschaulich, wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann, damit sie nicht zum Hemmschuh für einen umfassenden Klimaschutz werden.
Veranstaltungsort: KlimaWelten Hilchenbach, Kirchweg 17, 57271 Hilchenbach
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Eintritt frei.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Stadt Hilchenbach statt.
